Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin oder Monero sind DAS Hype-Thema der letzten Monate. Jeder, der sich zumindest ein wenig mit dem aktuellen Zeitgeschehen befasst, kam zwangsweise mit dem Thema in Berührung. Zumindest beiläufig von diesen ominösen Kryptowährungen gehört haben deshalb sicher die meisten. Ebenso, dass man durch das Mining von Kryptowährungen eine Menge Geld verdienen kann.
Noch immer wissen allerdings viele nicht, wie das mit dem Mining im Detail funktioniert. In unserer Artikelserie „Kryptowährungen für Anfänger“ erklären wir deshalb, wie selbst absolute Neulinge im Bereich der Kryptowährungen mit ein paar Mausklicks in nur wenigen Minuten zum Miner werden und vom derzeitigen Krypto-Hype finanziell profitieren können.
Inhaltsübersicht
Einführung zum Thema Kryptowährungen
Diese Artikelserie ist in erster Linie für Neulinge im Bereich der Kryptowährungen gedacht. Aus diesem Grund möchten wir in diesem ersten Teil erst einmal eine kurze Einführung zum Thema geben, damit selbst absolute Laien das nötige Hintergrundwissen erhalten, um den Einstieg in die Crypto-Welt zu meistern.
Was sind Kryptowährungen?
Kryptowährungen sind vereinfacht ausgedrückt digitale Zahlungsmittel. Sie wurden ursprünglich erfunden, um auf der Basis von kryptographischen Verfahren und dezentralen Strukturen ein sicheres, transparentes, schnelles und von Banken sowie Staaten unabhängiges digitales Zahlungssystem zu erschaffen.
Unterschiede zu klassischen Währungen
Bei den klassischen Währungen wie zum Beispiel Euro oder Dollar besitzen einzelne Staaten bzw. ihre Notenbanken letztendlich die gesamte Kontrolle über das Währungssystem. Diese quasi allmächtigen Instanzen bestimmen somit auch über die essentiellen Parameter des Währungssystems. Sie kontrollieren zum Beispiel die Leitzinssätze oder nehmen Einfluss auf die sich im Umlauf befindende Geldmenge.
Bei Kryptowährungen gibt es solche einzelnen Instanzen, die die gesamte Kontrolle über das Währungssystem besitzen und die Geldmenge steuern, hingegen üblicherweise nicht. Stattdessen übernehmen die Nutzer diese Aufgaben quasi selbst. Dieses Prinzip nennt sich Dezentralisierung und es sorgt dafür, dass das weltweite Funktionieren des Währungssystems unabhängig von einzelnen Akteuren stets gewährleistet ist.
Wie funktionieren Kryptowährungen?
Kryptowährungen funktionieren auf Basis von dezentralen Strukturen, kryptographischen Verfahren und einem globalen Kassenbuch, der sogenannten Blockchain.
Die Blockchain
Die einzelnen Transaktionen werden bei den Kryptowährungen in einer Art öffentlichem Kassenbuch gespeichert. Dieses Kassenbuch, das für alle einsehbar ist, kann man sich als fortlaufende Transaktionskette (Englisch: Blockchain) vorstellen. In dieser Blockchain sind sämtliche Transaktionen in chronologischer Reihenfolge permanent festgeschrieben, so dass sie nicht rückgängig gemacht werden können.
Die Blockchain selbst besteht aus einzelnen Datenblöcken, in denen die Transaktionen zu einem bestimmten Zeitpunkt zusammengefasst sind. Auf Basis der Transaktionsdaten des Datenblocks wird über eine sogenannte Hash-Funktion eine Art digitales Prüfsiegel erstellt. Dieses Prüfsiegel wird jeweils im darauf folgenden Datenblock gespeichert. Somit besitzt jeder Datenblock einen eindeutigen Vorgänger, mit dem er über das Prüfsiegel verbunden ist.
Kryptographische Verfahren als Fälschungsschutz
Betrüger könnten auf die Idee kommen, die Blockchain zu manipulieren, indem sie einfach gefälschte Transaktionen einschleusen. Dies wird durch den Einsatz von sogenannten kryptographischen Verfahren verhindert. Bei der verwendeten asymmetrischen Verschlüsselung erzeugt jeder Nutzer ein eigenes Schlüsselpaar, das aus einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel besteht.
Mit Hilfe des öffentlichen Schlüssels, der allen Nutzern bekannt sein darf, können digital signierte Transaktionen empfangen und gesendet werden. Er fungiert also quasi als Zahlungsadresse. Der private Schlüssel wiederum muss unbedingt geheim bleiben, denn er dient der Authentifizierung und wird für das Signieren der Transaktionen benötigt. Er macht die einzelnen Transaktionen somit fälschungssicher.
Das Prinzip der Dezentralisierung
Um einen weltweiten und von einzelnen Akteuren unabhängigen Betrieb zu gewährleisten, setzen Kryptowährungen auf das Prinzip der Dezentralisierung. Dieses Prinzip wird über ein sogenanntes Peer-to-Peer-Netzwerk umgesetzt. Das bedeutet, dass sich die einzelnen Nutzer über eine Client-Software mit dem Netzwerk der Kryptowährung verbinden müssen. Das Funktionsprinzip ist also so ähnlich wie bei den zum Filesharing verwendeten Peer-to-Peer-Protokollen (z.B. BitTorrent).
Einführung zum Thema Mining
Da wir nun geklärt haben, was Kryptowährungen überhaupt sind und wie sie genau funktionieren, können wir zum eigentlichen Thema zurückkommen – dem Mining.
Was bedeuetet Mining?
Damit das Kryptowährungssystem funktioniert, muss die Blockchain stets aktuell gehalten werden. Außerdem muss dafür gesorgt werden, dass nur gültige Transaktionen dauerhaft in ihr gespeichert werden und dass keine Coins doppelt ausgegeben werden können. Da es bei den Kryptowährungen keine zentrale Instanz gibt, müssen die Nutzer des Währungssystems diese Aufgaben selbst übernehmen.
Dafür wird eine gehörige Portion Rechenleistung benötigt. In Anlehnung an die klassischen Goldschürfer, die in den Minen nach Gold suchen, werden Nutzer, die dem Währungssystem ihre Rechenleistung zur Verfügung stellen, als Miner bezeichnet. Sie erhalten im Gegenzug dafür eine kleine finanzielle Belohnung, was das digitale Goldschürfen mitunter zu einer sehr lohnenswerten Sache machen kann.
Wie funktioniert Mining im Detail?
Die Aufgabe der Miner ist es also, die einzelnen Transaktionen zu verifizieren und zu neuen Datenblöcken zusammenzufassen, so dass die Blockchain stets aktuell bleibt. Auf die gültigen, neuen Datenblöcke wird dazu eine Hash-Funktion angewendet, damit diese an die Blockchain angehängt werden können. Für das Berechnen eines passenden Hashs gibt es dann eine Belohnung, die gleichzeitig auch der Geldschöpfung dient, denn die Belohnung wird in Form von neu erschaffenen Bitcoins bezahlt.
Das Berechnen einer Hash-Funktion ist allerdings nicht sonderlich rechenintensiv, weshalb rein theoretisch pausenlos neue Datenblöcke erzeugt werden könnten. Dies würde allerdings dazu führen, dass auch pausenlos neue Bitcoins erzeugt würden. Das Bitcoin-Protokoll sieht aber vor, dass es nur eine feste Menge an Bitcoins geben soll, damit eine Inflation verhindert wird. Aus diesem Grund ist im Bitcoin-Protokoll fest verankert, dass neue Blöcke im Schnitt nur alle zehn Minuten an die Blockchain angehängt werden sollen.
Gesteuert werden kann dieses Zeitintervall dadurch, dass der bei der Verifizierung der Datenblöcke erzeugte Hash-Wert einer bestimmten Vorgabe entsprechen muss. Diese Vorgabe wird flexibel anhand der dem Bitcoin-Netzwerk zur Verfügung stehenden Rechenleistung angepasst (= Difficulty). In anderen Worten: Die Miner stehen in einer direkten Konkurrenz untereinander und je höher die Gesamtrechenleistung im Bitcoin-Netzwerk ist, desto schwieriger wird das Finden eines gültigen Hash-Werts und damit das Kassieren der Belohnung.
Bitcoin und der erste große Mining-Boom
Bitcoin war die erste Kryptowährung, die große Popularität erreichen konnte und den Stein damit erst ins Rollen brachte. 2009, also in dem Jahr, in dem die Kryptowährung erstmalig der Weltöffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, konnte man sogar noch mit einfachen PCs lohnenswert Bitcoins schürfen, denn die Rechenleistung im gesamten System war relativ gering und der Anteil der eigenen Rechenleistung noch vergleichsweise hoch.
Zu dieser Zeit konnte man also ziemlich schnell einen gültigen Block finden und die finanzielle Belohnung dafür einstreichen, die damals übrigens noch viermal so hoch war wie heute. Rückblickend betrachtet konnten deshalb alle, die bereits zu dieser Zeit ins Bitcoin Mining eingestigen sind, in kurzer Zeit jede Menge Bitcoins ansammeln. Wer dann noch so clever war, die Coins auch zu behalten, der konnte sich eine goldene Nase verdienen. Voraussetzung war allerdings, dass er einen langen Atem hatte, denn während der ersten zwei Jahre lag der Kurswert von Bitcoin maximal bei wenigen Cent.
Bitcoin-Hype macht Mining mit normaler Hardware unrentabel
Durch die zunehmende Popularität von Bitcoin kam es dann aber irgendwann doch zu rasanten Kursanstiegen. In der Folge wurden auch immer mehr Menschen auf das Thema Bitcoin und damit auch auf das Mining aufmerksam und stellten ihre Rechenleistung zum digitalen Goldschürfen zur Verfügung. Durch den immensen Anstieg der Rechenleistung im Bitcoin-Netzwerk sank allerdings im Laufe der Zeit der prozentuale Anteil der einzelnen Miner an dieser Gesamtrechenleistung. Dies führte für sie zu nierdrigeren Verdiensten, denn die Wahrscheinlichkeit für das Finden des nächsten gültigen Blocks sank in gleichem Maße.
Heute ist die Gesamtrechenleistung im Bitcoin-Netzwerk aufgrund des andauernden Krypto-Hypes dermaßen hoch, dass man nur noch mit speziell für das Bitcoin Mining geschaffener Hardware, sogenannten ASICs, einen nennenswerten Anteil erreichen kann. In der Folge lohnt sich Bitcoin Mining mit handelsüblicher PC-Hardware heute nicht mehr. Die Stromkosten für den Betrieb des PCs liegen inzwischen deutlich über den durch das Mining zu erwartenden Gewinnen. Bitcoin Mining macht also nur noch mit spezieller Hardware Sinn.
Die lohnenswerte Alternative: Altcoin Mining
Neben dem Bitcoin gibt es heute bereits über 1000 weitere Kryptowährungen. Diese werden als alternative Coins oder kurz Altcoins bezeichnet. Einige dieser sogenannten Altcoins wurden so konzipiert, dass die Vorteile, die die ASICs gegenüber normaler PC-Hardware beim Bitcoin Mining haben, bei ihnen nicht zur Geltung kommen. Aus diesem Grund lassen sich diese Altcoins auch ohne Spezial-Hardware rentabel schürfen.
Bei der derzeit zweitpopulärsten Kryptowährung Ethereum ist es zum Beispiel sogar so, dass handelsübliche Grafikkarten, wie sie in jedem Spiele-PC stecken, eine bessere Performance bieten als die für das Bitcoin Mining optimierten ASICs. Durch alternative Kryptowährungen wie Ethereum wird das Thema Mining also auch für kleinere Miner mit PC-Hardware wieder lukrativ. Anstatt wie früher Bitcoins werden heute nur eben einfach Altcoins geschürft. Da viele dieser Altcoins in den letzten Monaten ähnliche Kursanstiege durchliefen wie der Bitcoin, kann das Altcoin Mining sehr lohnenswert sein.
Fazit
Kryptowährungen sind digitale Zahlungsmittel, die auf kryptografischen Verfahren und dezentralen Strukturen basieren. Miner sind Personen oder Firmen, die dem Zahlungssystem ihre Rechenleistung zur Überprüfung der Gültigkeit von einzelnen Transaktionen und zur Geldschöpfung zur Verfügung stellen. Dafür erhalten sie eine kleine finanzielle Belohnung. Aufgrund dieser Belohnung und dem gleichzeitigen rasanten Kursanstieg nahm auch die Anzahl der Bitcoin-Miner enorm zu.
Durch den dadurch verursachten immensen Anstieg der Gesamtrechenleistung im Bitcoin-Netzwerk benötigt man als einzelner Miner inzwischen Spezial-Hardware, damit sich das Bitcoin Mining überhaupt noch rechnet. Bei den sogenannten Altcoins ist dies derzeit zumindest nicht der Fall, weshalb sich das Altcoin Mining selbst für kleinere Miner und Anfänger auch heute noch lohnt. Wie das Mining von Altcoins im Detail funktioniert, erklären wir im zweiten Teil unserer Artikelserie „Kryptowährungen für Anfänger“.