Seitdem der Kurs der Kryptowährung Ethereum vor kurzem gehörig in die Höhe geschossen ist, hat sich das Thema GPU Mining zu einem absoluten Mega-Hype entwickelt. Inzwischen gibt es kaum noch jemanden, der nicht auf den Mining-Zug aufgesprungen ist und die Grafikkarten von so manchem Gaming-PC laufen seit Tagen im 24/7-Schürfmodus.
Doch über welche Mining-Leistung verfügen die verschiedenen Radeon- und GeForce-Grafikkarten eigentlich? In diesem Artikel beantworten wir diese Frage für die populärsten Kryptowährungen und erklären, welche Grafikkarten sich zum „digitalen Goldschürfen“ am meisten lohnen.
Inhaltsübersicht
Was bedeutet Hashrate überhaupt?
Zunächst einmal: wer sich mit Kryptowährungen auskennt, kann sich den folgenden Abschnitt sparen und direkt zur Übersicht der Hashrates springen. Für alle anderen zum besseren Verständnis eine kleine Einleitung zum Thema Kryptowährungen und Mining.
Kryptowährungen sind dezentral ausgelegt. Das bedeutet, dass es keine zentrale Instanz wie zum Beispiel eine Zentralbank oder einen Staat gibt, der die Währung ausgibt oder für die Gültigkeit sämtlicher Transaktionen garantiert. Diese Aufgaben muss bei den Kryptowährungen stattdessen vom System selbst, oder besser gesagt von der Gesamtheit aller Nutzer übernommen werden.
Einzelne Nutzer können dazu beitragen, indem sie dem System ihre Rechenleistung zur Verfügung stellen. Im Gegenzug bekommen sie eine kleine Belohnung, quasi in Form einer Transaktionsgebühr zurück. Diese Belohnung wiederum wird in der Kryptowährung selbst ausgezahlt. Das Überlassen von Rechenleistung für eine Entlohnung in der Kryptowährung wird als Mining bezeichnet.
Die beim Mining dem System zur Verfügung gestellte Rechenleistung wird für das Berechnen von sogenannten kryptologische Hashfunktionen genutzt. Diese stellen die technische Grundlage des dezentralen Währungssystems dar, denn sie werden für die Überprüfung der Gültigkeit sämtlicher Transaktionen genutzt.
Die Hashrate, die beim Mining erzielt werden kann, gibt also an, wie viele Lösungen zur jeweiligen Hashfunktion die Hardware des Nutzers (meist die Grafikkarte) pro Zeiteinheit berechnen kann. Oder anders ausgedrückt: die Hashrate gibt an, wieviel Rechenleistung der Nutzer zur Verfügung stellt. Dabei gilt: je höher die Hashrate (bzw. Rechenleistung), desto größer ist der potenzielle Verdienst.
Hashrates aktueller Grafikkarten bei den verschiedenen Kryptowährungen
Die erzielbaren Hashrates der jeweiligen Grafikkarten sind von Kryptowährung zu Kryptowährung teilweise sehr unterschiedlich. Bei manchen Kryptowährungen liegen NVIDIA-Grafikkarten tendenziell vor der Konkurrenz von AMD und bei anderen Kryptowährungen wiederum sieht die Situation genau anders herum aus. Aus diesem Grund macht es am meisten Sinn, die Hashleistung der Grafikkarten für jede Kryptowährung einzeln aufzulisten.
Zu beachten gilt es dabei, dass die aufgelisteten Hashrates nur als Orientierung dienen können. Die tatsächlich erreichten Hashrates können in der Praxis schon einmal mehr oder weniger abweichen, denn sie sind natürlich auch vom Grafikkartenhersteller, der speziellen Grafikkarte, dem Treiber, dem Betriebssystem, der Mining-Software, usw. abhängig.
Ethereum (Ethash)
Im Zuge des Mining-Hypes derzeit am populärsten ist das Mining von Ether, der Kryptowährung im Ethereum-Netzwerks. Beim Schürfen von Ether über die Ethash-Algorithmus sind AMD-Grafikkarten tendenziell ihren NVIDIA-Pendants etwas überlegen, weshalb derzeit beinahe alle Radeon-Grafikkarten nicht lieferbar sind.
Hersteller | Grafikkarte | Hashrate |
---|---|---|
AMD | Radeon RX 460 (4GB) | ca. 10,5 MHashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1050 Ti | ca. 12,5 MHashes/s |
AMD | Radeon R9 280X | ca. 14,5 MHashes/s |
AMD | Radeon R9 380 | ca. 18 MHashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1060 (3GB) | ca. 19 MHashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1060 (6GB) | ca. 20 MHashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 980 | ca. 20 MHashes/s |
AMD | Radeon R9 380X | ca. 20,5 MHashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 980 Ti | ca. 21,5 MHashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 970 | ca. 22 MHashes/s |
AMD | Radeon RX 570 (4GB) | ca. 22,5 MHashes/s |
AMD | Radeon RX 570 (8GB) | ca. 23,5 MHashes/s |
AMD | Radeon RX 470 (4GB) | ca. 25 MHashes/s |
AMD | Radeon R9 290X | ca. 25,5 MHashes/s |
AMD | Radeon Fury Nano | ca. 26 MHashes/s |
AMD | Radeon RX 580 (8GB) | ca. 26,5 MHashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1080 | ca. 27,5 MHashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1070 | ca. 28,5 MHashes/s |
AMD | Radeon RX 480 (8GB) | ca. 29 MHashes/s |
AMD | Radeon R9 390 | ca. 29,5 MHashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1080 Ti | ca. 35 MHashes/s |
Monero (CryptoNight)
Monero ist eine weitere Kryptowährung, bei der sich das Mining derzeit sehr lohnt. Monero wurde von Grund auf neu programmiert und bei der Konzeption wurde der Fokus verstärkt auf Anonymität gesetzt. Mit CryptoNight kommt bei Monero ein weiterer speicher-intensiver PoW-Algorithmus zum Einsatz, wodurch sich GPU Mining derzeit besonders lohnt.
Hersteller | Grafikkarte | Hashrate |
---|---|---|
NVIDIA | GeForce GTX 960 | ca. 270 Hashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1050 | ca. 300 Hashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1050 Ti | ca. 300 Hashes/s |
AMD | Radeon RX 460 (4GB) | ca. 330 Hashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1060 (6GB) | ca. 420 Hashes/s |
AMD | Radeon R9 380 | ca. 480 Hashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 970 | ca. 480 Hashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1080 | ca. 480 Hashes/s |
AMD | Radeon R9 280X | ca. 490 Hashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 980 | ca. 540 Hashes/s |
AMD | Radeon RX 580 (4GB) | ca. 570 Hashes/s |
AMD | Radeon R9 380X | ca. 570 Hashes/s |
AMD | Radeon RX 570 (4GB) | ca. 630 Hashes/s |
AMD | Radeon RX 470 (4GB) | ca. 650 Hashes/s |
AMD | Radeon RX 570 (8GB) | ca. 650 Hashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1070 | ca. 650 Hashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 980 Ti | ca. 700 Hashes/s |
AMD | Radeon RX 480 (8GB) | ca. 720 Hashes/s |
AMD | Radeon R9 290X | ca. 760 Hashes/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1080 Ti | ca. 760 Hashes/s |
AMD | Radeon R9 390 | ca. 800 Hashes/s |
AMD | Radeon Fury Nano | ca. 800 Hashes/s |
ZCash (Equihash)
Eine weitere populäre Kryptowährung ist ZCash, die besonders großen Wert auf den Datenschutz der einzelnen Transaktionen legt. ZCash setzt als PoW-Algorithmus auf Equihash, der ebenfalls sehr speicher-intensiv ist. Das bedeutet, dass auch hier die reine Rechenleistung beim Mining in den Hintergrund rückt und Grafikkarten im Vorteil sind.
Hersteller | Grafikkarte | Hashrate |
---|---|---|
AMD | Radeon RX 460 (4GB) | ca. 110 Sol/s |
NVIDIA | GeForce GTX 960 | ca. 140 Sol/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1050 | ca. 140 Sol/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1050 Ti | ca. 170 Sol/s |
AMD | Radeon R9 380 | ca. 170 Sol/s |
AMD | Radeon R9 380X | ca. 180 Sol/s |
AMD | Radeon R9 280X | ca. 280 Sol/s |
AMD | Radeon RX 470 (4GB) | ca. 280 Sol/s |
AMD | Radeon RX 570 (4GB) | ca. 280 Sol/s |
AMD | Radeon RX 580 (4GB) | ca. 280 Sol/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1060 (3GB) | ca. 290 Sol/s |
NVIDIA | GeForce GTX 970 | ca. 290 Sol/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1060 (6GB) | ca. 300 Sol/s |
AMD | Radeon RX 480 (8GB) | ca. 300 Sol/s |
AMD | Radeon RX 580 (8GB) | ca. 300 Sol/s |
NVIDIA | GeForce GTX 980 | ca. 310 Sol/s |
AMD | Radeon R9 290X | ca. 350 Sol/s |
AMD | Radeon R9 390 | ca. 380 Sol/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1070 | ca. 420 Sol/s |
AMD | Radeon Fury Nano | ca. 450 Sol/s |
NVIDIA | GeForce GTX 980 Ti | ca. 460 Sol/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1080 | ca. 550 Sol/s |
NVIDIA | GeForce GTX 1080 Ti | ca. 630 Sol/s |